Kitesurfen - Wendetechniken

Kitesurfen – Grundlagen - Wendetechniken

 

Beim Kitesurfen kann man diverse Techniken für Wendemanöver oder Fahrtrichtungsänderungen anwenden. Es gibt die sogenannte „Halse into switch“, „Halse aus switch“, Fußwechsel into switch“, „Fußwechsel aus switch“, „Wende“ und die „Wende mit 180° Rotation“. Wir erklären euch hier die einzelnen Wendemanöver und Fahrtrichtungsänderungen.

 

Halse into switch

 

Bei der Halse into switch luvt man leicht an und lenkt den Kite für ein Wendemanöver in die gewünschte Fahrtrichtung. Durch die frühzeitige Richtungsänderung des Kites beschafft man sich genug Zugkraft auf die Leinen, dies erhöht die Dynamik der Kurvenfahrt. Sobald der Kite in die neue gewünschte Richtung fliegt löst man die hintere Hand von der Kite-Bar und verlagert das Gewicht auf die Zehenkante. Man legt sich dann in die Kurve, dadurch bleiben die Leinen weiter straff und der Radius der Halse bleibt klein.

 

Durch diese gelehnte Haltung kann man dann die kurveninnere Hand ins Wasser halten. Die in das Wasser gehaltene Hand unterstützt das Wendemanöver. Man kann sich innerlich vorstellen, dass die ins Wasser gehaltene Hand der Drehpunkt ist um den man herum fährt. Die ins Wasser gehaltene Hand verstärkt die Kurvenlage und unterstützt das Wendemanöver.

Kitesurfen - Basictechniken - Wendetechniken Kitesurfen - Basictechniken - Wendetechniken

Halse aus switch

 

Auch bei diesem Wendemanöver lenkt man den Kite frühzeitig in die neue gewünschte Fahrtrichtung. Vorher verlagert man jedoch das Gewicht von der Zehenkante auf die Fersenkante. Fast das gesamte Körpergewicht wird über die Fersen gelegt und stark in die Kurve gelehnt. Der meiste Druck sollte zu diesem Zeitpunkt auf das hintere Bein ausgeübt werden. Während man dann die Kurve durchfährt verlagert man das Gewicht wieder stetig nach vorne.

 

Das Durchfahren der Kurve nennt man übrigens „carving“. Das wichtige bei allen Wendemanövern, so auch bei diesem, ist das richtige Timing. Man darf die Gewichtsverlagerung nicht zu früh durchführen, sonst gelingt die Kurve nicht wie gewollt. Die Kite-Steuerung und Board-Steuerung muss geübt werden damit Manöver so vollzogen werden wie man das möchte.

 

Fußwechsel into switch

 

Beim Fußwechsel into switch ändert man wie der Name es schon sagt die Fußstellung. Es findet ein Fußwechsel von der Fersenkante auf die Zehenkante statt. Dafür steuert man den Kite am besten auf die 12:30 Position. Gleichzeitig steuert man das Board leicht in den Wind um etwas Druck aus der Fahrt zu nehmen. Die vordere Hand löst man der Kite-Bar, dies ermöglicht und vereinfacht die neue Position beim Fußwechsel. Die freie Hand hilft zusätzlich bei einer Gleichgewichtsregulation, da die Drehung wackelig sein kann.

 

Den Fußwechsel leitet man ein, indem man den hinteren Fuß zügig links neben dem vorderen bringt/stellt. Der rechte Fuß wird dabei (möglichst zeitgleich) nach hinten gestellt. Während des Fußwechsels muss die Hüfte in Fahrtrichtung gedreht werden. Dieser gesamte Prozess bedarf Übung damit er flüssig abläuft. Mit zunehmendem Training kann man all diese Schritte flüssig in einer Form vollziehen.   

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Fußwechsel aus dem switch

 

 Der „Fußwechsel aus dem switch“ ist fast genauso wie der „Fußwechsel into switch“. Der Fußwechsel findet jedoch hier umgekehrt statt. Der Fußwechsel findet von der Zehenkante auf die Fersenkante statt. Dafür steuert man den Kite auf die 11 oder 1 Uhr Position. Durch eine Hüftdrehung leitet man den Fußwechsel ein. Der hintere Fuß wird zügig neben dem vorderen gestellt und der vordere Fuß wird möglichst zeitgleich nach hinten gestellt.

 

Sobald das vordere Bein hinten ist belastet es den „tail“ (den hinteren Teil des Kiteboards). Auch bei dem „Fußwechsel aus switch“ nimmt man die vordere Hand von der Kite-Bar und kann so Gleichgewichtsregulationen ausführen. Nach dem Manöver kann man die Kite-Bar wieder mit beiden Händen halten. Je nach Richtung kann man also einen Fußwechsel „aus dem switch“ oder „into switch“ durchführen.

 

Wende

 

Falls man ein Board mit einer Fußschlaufe benutz ist es bei der Wende wichtig vor dem Manöver das hintere Bein aus der Schlaufe zu nehmen und es vor der Schlaufe zu platzieren. Falls man keine Schlaufen benutzt muss man diesen Schritt nicht beachten. Der Kite wird Richtung Zenith (12 Uhr) gebracht. Gleichzeitig tritt man mit der Ferse des hinteren Fußes stark auf das hintere Drittel der Luvkante des Kiteboards und „carvt“ (Kurve fahren) in die Kurve. Ein gutes Timing ist nun wichtig und bedarf eventuell etwas Übung.

 

Sobald der Kite im Zenith ist springt man hoch und dreht sich auf dem Kiteboard, so dass man genau anders rum drauf landet. Wenn der Drache im Zenith steht trägt er den Kiter, so dass dieses Manöver leicht ausführbar ist. Vor dem Umspringen sollte man dem Board noch einen kleinen Kick in die neue Fahrtrichtung geben und nach dem Springen wieder in der neuen Position landen. Sobald man die Wendetechnik beherrscht kann man jederzeit eine Wende einleiten.

 

Wende mit 180° Rotation

 

Die Wende mit 180° Rotation ist eher für Fortgeschrittene geeignet und geht schon in Richtung von Freestyle und Tricks. Zur Einleitung des Wendemanövers luvt man kräftig an und steuert den Kite gleichzeitig zurück in Richtung der Welle. Sobald der Kite ausreichend Zug nach oben hat dreht man den Körper und das Kiteboard durch den Wind. Die Knie sollten dabei angewinkelt sein.

 

Die Brettspitze sollte dann angehoben werden um über das Weißwasser der Welle zu kommen. Zeitgleich lenkt man den Kite in die Fahrtrichtung (nach vorne) und fährt switch weiter. Wenn ausreichend viel Druck im Kite ist kann dieses Wendemanöver sogar in der Luft vollzogen werden.